Montag, 27. Januar 2020
von Wilhelm Otto Koch
Zum neuen Präsidenten des Bürgerschützenvereins wählten die Mitglieder am vergangenen Freitag Thomas Hovekamp. Er löst Dirk Ruhwinkel ab, der das Amt des 2. Vorsitzenden übernimmt. Geschäftsführer wird Ulrich Hagemann. Alle Wahlabstimmungen verliefen einstimmig.
Einer der ältesten Schützenvereine in der Region
Das Leben in Schützenvereinen in Deutschland geht bis ins Mittelalter zurück, die Zeit um das Jahr 800 herum. In jener Zeit dienten die Gemeinschaften dazu, die Städte vor Unbilden zu schützen, zur Wehr gegen Banden und Plünderer. Später, um 1800 bis 1850, bildeten sie die Bürgerwehren. In Deutschland gibt es heute etwa 14.000 Schützenvereine. Einer davon ist der Bürgerschützenverein Neuenkirchen, immerhin einer der ältesten in der Region aus dem Jahre 1604. Seine ursprüngliche Aufgabe aus der Gründerzeit ist natürlich längst hinfällig geworden.
„Tradition bewahren, Zukunft gestalten“, das haben sich die Bürgerschützen aus Neuenkirchen heute auf ihre Fahne geschrieben. Die Brauchtumspflege im Verein, in der man eine Gemeinschaft mit ausgeprägtem sozialem Vereinsleben abwechslungsreich und stabil spürt, steht jetzt ganz obenan.
Präsident Dirk Ruhwinkel hatte zur Jahreshauptversammlung eingeladen. Annähernd 40 Mitglieder von insgesamt 108, mehr als der harte Kern, folgten der Einladung, sodass es im Restaurant „La Via“ schon eng wurde. Ruhwinkels Gruß galt besonders dem amtierenden König Hans Arnold und den Ehrenpräsidenten Wolfgang und Michael Kerstiens, wie auch Waldemar Schiltz. „Ein turbulentes Schützenjahr mit zwei neuen Majestäten liegt vor uns“, prophezeite Ruhwinkel und stimmte damit die Anwesenden ein.
„Mehr Lust als Last“
Gewohnt launig, mit viel hintergründigem Humor und zahlreichen Anekdoten trug Nico von Royen den Jahres- und Geschäftsbericht vor. Es sei ein Jahr ohne Königschießen nach dem Motto „Mehr Lust als Last“, erneuter Suche nach einem Vereinswirt und dennoch ein gelungenes Vereinsjahr gewesen. Der Vereinswirt Paul Niehues mit seiner jahrelangen Gastfreundschaft hat das gleichnamige „Landhaus Brennerei“ geschlossen. „Seine Art von Gastfreundschaft, gut versteckt unter rauer Schale, werden wir vermissen“, sagte von Royen.
Suche nach neuer Band
Für das diesjährige Schützenfest werden sich die Bürgerschützen auch um eine andere Band kümmern müssen. „Für viele Mitglieder hat die Band Sweet Beats im vergangenen Jahr ein Hauch von Wacken wehen lassen“, so drückte es von Royen aus. Nun soll eine kleine Findungskommission eine für alle Geschmäcker passende Musik-Band finden. Zum zehnten Mal feiert der Schützenverein in diesem Jahr das Kinderschützenfest. Unter der Obhut der Präsidentengattin soll wieder ein Programm mit vielen Attraktionen gestaltet werden.
Die Tagesordnung der Jahreshauptversammlung wurde zügig abgehandelt. Die Kasse stimmte, woraufhin die Entlastung des Vorstandes folgte. Die Anwesenden freuten sich über die Aufnahme von vier neuen Mitgliedern.
Das diesjährige Schützenfest des Bürgerschützenvereins wird am Wochenende 20. und 21. Juni gefeiert.